Herrschafts- und Regierungssysteme
Korporatokratie & Absolutismus
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Absolutismus (2)
Weiterlesen...Absolutismus bezeichnet zugleich auch eine von dieser Regierungsform geprägte frühneuzeitliche Epoche europäischer Geschichte zwischen den Religionskriegen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und den Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts. Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts wird der Begriff als Beschreibung eines Zeitalters in Frage gestellt, weil neben absolutistischen Fürstentümern auch Republiken wie die Niederlande oder konstitutionelle Monarchien wie England eine Blütezeit erlebten. Daher spricht man in der Geschichtswissenschaft traditionell von einem Zeitalter des Absolutismus, mitunter stattdessen auch vom Zeitalter des Barock.
Heute gibt es kaum noch Staaten mit absolutistischer Herrschaft, von vereinzelten Beispielen wie Saudi-Arabien und dem Vatikanstaat abgesehen, wo die Herrschaft aus religiösen Prinzipien abgeleitet wird.10 / 10 / 17Absolutismus (3)
Weiterlesen...Typisierungversuche: Kennzeichen des Absolutismus
Absolutismus unterscheidet sich von anderen autokratischen Herrschaftsformen durch die dynastische Legitimation. Als Kennzeichen für den Absolutismus wird der Verstaatlichungsprozess angesehen: Statt des komplexen Netzes sich teils überlagernder persönlicher Rechtsbeziehungen, wie es den mittelalterlichen Personenverbandsstaat gekennzeichnet hatte, setzte sich nun das moderne Staatsverständnis durch, das ein zusammenhängendes Staatsgebiet mit linearen Grenzen impliziert, ein Staatsvolk mit gleichen Rechten und Pflichten, eine monopolisierte, legitime Staatsgewalt nach innen und uneingeschränkte Souveränität nach außen. Als Kennzeichen einer absoluten Monarchie nennt der Politikwissenschaftler Uwe Backes, dass „die monarchische Exekutive Normen setzen und anwenden kann, ohne auf die Mitwirkung eines anderen Verfassungsorgans mit eigenen Machtbefugnissen angewiesen zu sein“.11 / 11 / 17Absolutismus (4)
Weiterlesen...Aufgeklärter Absolutismus
Typische Vertreter des aufgeklärten Absolutismus waren Friedrich II. von Preußen, Maria Theresia sowie ihr Sohn Josef II. und Katharina II. von Russland. Der Herrscher sieht sich als „ersten Diener des Staates“ an (Zitat Friedrichs II. von Preußen), zeigt sich also am Gemeinwohl orientiert, nicht bloß am eigenen Nutzen oder dem seiner Dynastie. Er steht im Kontakt mit prominenten Vertretern der Aufklärung wie Friedrich II. mit Voltaire oder Katharina II. mit Diderot.12 / 12 / 17Absolutismus (5)
Weiterlesen...Machtsäulen
Der Herrscher stützte sich auf sechs Machtsäulen: auf sein stehendes Heer, Justiz und Polizei, Verwaltung mit dem König an der Spitze, auf den Adel am Hof, die Staatskirche (Klerus) und den Merkantilismus, eine eigene Wirtschaftspolitik und -theorie des Absolutismus, deren Ziel das Wohl der Staatsfinanzen war.13 / 13 / 17Absolutismus (6)
Weiterlesen...Die staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik (Merkantilismus)
Der Merkantilismus zeichnete sich durch eine zentrale, systematische, staatlich gelenkte, einheitliche Wirtschaftspolitik aus. Die so erzielten Staatseinnahmen sind erforderlich zur Finanzierung des Staates (des stehenden Heeres, zum Ausbau der Verwaltung, zur Alimentation des Adels (z. B. fürstliche Bauten, Mäzenatentum, Schlösser, Gärten) und für die Expansionspolitik). Sie orientiert sich an den Interessen des Heeres und des Hofes.14 / 14 / 17Absolutismus (7)
Weiterlesen...Von der Außenpolitik flankiert wurden folgende Maßnahmen ergriffen:
Steigerung des Exports, Vermeidung von Importen (Zollpolitik, Bau von Manufakturen), Forcierung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von anderen Staaten.
Ausbau von Wirtschafts- und Kriegsflotten zur Sicherung und Förderung von Rohstoffimport und Handel
Ausbau des Verkehrsnetzes: Straßen-, Brücken- und Kanalbau
Qualitätskontrollen
Gründung von Kolonien unter Einbeziehung von Handelsgesellschaften (Abgabe von Verantwortung, automatischer Wettbewerb unter den Gesellschaften), wobei die Kolonien in völliger wirtschaftlicher Abhängigkeit vom Mutterland verbleiben sollten.15 / 15 / 17Absolutismus (8)
Weiterlesen...Absolutismus in der Gegenwart
In einigen Staaten der Welt bestehen noch heute absolute Monarchien. Heute werden
Sultan Hassanal Bolkiah (Brunei),
König Mswati III. (Eswatini),
Scheich Tamim bin Hamad Al Thani (Katar),
Sultan Haitham ibn Tariq (Oman),
König Salman ibn Abd al-Aziz (Saudi-Arabien) und
Papst Franziskus (Vatikanstadt)
als absolutistische Monarchen bezeichnet.16 / 16 / 17
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