Manipulation, Propaganda & Bewusstseinbeeinflussung
Techniken der Propaganda und Manipulation
Cherry Picking oder selektive Wahrnehmung
Weiterlesen...Aus der Gesamtheit relevanter oder besonders wirkungsvoller Informationen werden nur diejenigen herausgenommen, die dem Ziel entsprechen, die anderen werden ignoriert. Richard Crossman, der britische stellvertretende Direktor der Abteilung für psychologische Kriegsführung (PWD) des Obersten Hauptquartiers der Alliierten Expeditionstruppe (SHAEF) während des Zweiten Weltkriegs sagte, Propaganda sei keine Lüge, sondern die Auswahl der gewünschten Wahrheit und das Vermischen mit einigen Wahrheiten, die das Publikum hören möchte.
20 / 20 / 144Klassische Konditionierung
Weiterlesen...Alle Wirbeltiere, einschließlich Menschen, reagieren auf klassische Konditionierung. Das heißt, wenn A immer vorhanden ist, wenn B vorhanden ist und B eine körperliche Reaktion hervorruft (z. B. Ekel, Lust), dann wird die gleiche Reaktion auftreten, wenn das Objekt A in Abwesenheit von B präsentiert wird.
21 / 21 / 144Kognitive Dissonanz
Weiterlesen...Kognitive Verzerrungen und ihre Ursachen
Menschen bevorzugen konsistente Vorstellungen, harmonische Konzepte, in denen alle Teile zueinander passen. Diese Tendenz kann manipulativ ausgenutzt werden. Nehmen wir an, ein Meinungsforscher stellt fest, dass eine bestimmte Gruppe von Menschen einen politischen Kandidaten hasst, aber den Schauspieler A liebt. Sie verwenden die Billigung ihres Kandidaten durch Schauspieler A, um die Meinung der Menschen zu ändern, weil die Menschen Inkonsistenz nicht tolerieren können. Sie sind gezwungen, den Schauspieler entweder nicht zu mögen oder den Kandidaten zu mögen.22 / 22 / 144Normaler Mensch
Weiterlesen...Mit dem Hinweis auf die „einfachen Leute“ oder „normalen Menschen“ oder die „Mehrheit“ wird versucht, das Publikum davon zu überzeugen, dass die Positionen des Propagandisten den gesunden Menschenverstand widerspiegeln. Man versucht außerdem durch den Stil das Vertrauen des Publikums zu gewinnen, indem man auf die für das Zielpublikum übliche Art und Weise kommuniziert. Propagandisten verwenden zum Beispiel gewöhnliche oder typische sprachliche Ausdrucksmittel und Verhaltensweisen, um zu versuchen, ihren Standpunkt mit dem des Durchschnittsbürgers oder des typischen Gruppenmitglieds anzugleichen, damit diese sich mit ihm identifizieren können und ihn akzeptieren.
23 / 23 / 144Personenkult
Weiterlesen...Er besteht in der Überhöhung einer Einzelperson, die Verhältnisse werden durch die Glorifizierung einer Persönlichkeit personalisiert, d. h. der Aufbau eines Systems wird nicht als das Verdienst einer Epoche, sondern einer Person dargestellt. Der politische Führer wird als Genie charakterisiert, das angeblich Leistungen erbringt, zu denen kein anderer fähig ist. Oft wird die Führerfigur mythisiert: als allwissend, unsterblich und allgegenwärtig, was sich im öffentlichen Raum in Statuen, Monumenten, Porträts, Straßennamen usw. zeigt.
24 / 24 / 144Political Correctness
Weiterlesen...Die Einhaltung der Erwartungen der politischen Korrektheit kann zur Unterdrückung von Themenaspekten, zur Einengung der Meinungsvielfalt und zur Beschränkung der öffentlichen Diskussion führen.
Noam Chomsky
„Der schlaueste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, ist, das Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu beschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen – sogar die kritischeren und die Ansichten der Dissidenten zu fördern.
Das gibt den Menschen ein Gefühl, dass es ein freies Denken gibt, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Diskussion gestärkt werden.“25 / 25 / 144Glorifizierung
Weiterlesen...Politiker werden hierbei als vorbildliche Menschen oder Helden dargestellt, Kriege erscheinen als „gute“ oder gerechte Kriege, die sämtliche Opfer rechtfertigen. Auch die eigene politische Haltung kann glorifiziert werden. Dem entspricht Anne Morellis Prinzip der Kriegspropaganda: „Unser Anliegen hat etwas Heiliges (Notre cause a un caractère sacré.)“
26 / 26 / 144Dämonisierung
Weiterlesen...US-amerikanische antijapanische Darstellung im Zweiten Weltkrieg – Werbung für Kriegsanleihen
Gegner sollen entmenschlicht erscheinen. Die Dämonisierung und Entmenschlichung des Gegners ist, wie Anne Morelli darstellt, ein wesentliches Prinzip der Kriegspropaganda. Da man nach Morellis Auffassung kein ganzes Volk oder Land hassen kann, ist es notwendig, den Hass auf eine Person umzuleiten, die das Land vertritt. Durch diese Personifizierung des Landes bekomme „der Feind“ ein Gesicht und dieses Gesicht könne zum Bezugspunkt des Hasses gemacht werden. Zu diesem Zweck wird die Person als moralisch verwerflich, böswillig und geistig krank charakterisiert. Dämonisierung ist das Pendant zur Glorifizierung.27 / 27 / 144Moralisierung
Weiterlesen...Massenmedien moralisieren, indem sie auf Entscheider und Betroffene, auf Täter und Opfer reduzieren. Man braucht Schuldige, um die Komplexität der Welt handhabbar zu machen. Damit ist das Moralisieren mit der Personalisierung und der Emotionalisierung verwandt.
28 / 28 / 144Personalisierung
Weiterlesen...Wer personalisiert, reduziert die politische Komplexität auf die Charaktereigenschaften und Motive einer einzelnen Person. So verschwinden die Sachverhalte hinter Entscheidungen und die Mitwirkung von Institutionen und Bevölkerungsgruppen wird unsichtbar. Entscheidungen scheinen aus dem Willen der Person allein und ihrer individuellen Motive zu folgen. Im Falle eines Konflikts erscheint dann die Ausschaltung oder Ablösung dieser Person als das Hauptziel, der Einsatz wird mit der Disqualifizierung der Person gerechtfertigt. Personalisierungen werden von Kritikern beispielsweise der Darstellung Wladimir Putins und Russlands zugeschrieben.
Auch Medienwandel und Medienkrise können nach Heinz Bonfadelli und Kurt Imhof die Tendenz zu Skandalisierung, Moralisierung und Personalisierung in der Berichterstattung verstärken, da diese vom Publikum mit größerem Interesse und weniger geistigem Aufwand wahrgenommen werden.
„Der Journalismus, aber auch Public Relations, würden immer mehr Ereignisse als Media-Events selber inszenieren und fokussierten immer stärker auf Skandalisierung und Moralisierung einerseits sowie Personalisierung, Emotionalisierung und Intimisierung andererseits. Dabei würde bewusst das Bedürfnis des Medienpublikums nach Neugier und Voyeurismus bedient und bewirtschaftet im Sinne der Steigerung von Auflagen und Reichweiten.“29 / 29 / 144