Manipulation, Propaganda & Bewusstseinbeeinflussung
Techniken der Propaganda und Manipulation
Sublimierung (Psychoanalyse)
Weiterlesen...Sublimierung, Sublimation oder Sublimieren (von lateinisch sublimare: in die Höhe heben, emporheben, im übertragenen Sinne erhöhen) bedeutet ganz allgemein, dass etwas durch einen Veredelungsprozess auf eine höhere Stufe gebracht wird. In der Physik wird mit Sublimation der Prozess des direkten Übergangs eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand bezeichnet. Seit dem 18. Jahrhundert wird als Sublimierung die Verwandlung von ursprünglichen, naturgegebenen Gefühlen, Empfindungen und Bedürfnissen in eine verarbeitete, „veredelte“ Form bezeichnet. In der Psychoanalyse geht der Begriff auf Sigmund Freud zurück und wird seither kontrovers diskutiert.
101 / 100 / 144Ästhetisierung
Weiterlesen...Ästhetisierung bedeutet, ein Objekt in einen ästhetischen Kontext zu stellen, in dem es unter Gesichtspunkten von schön oder hässlich wahrgenommen wird. Während etwa Kunstwerke per definitionem in einem ästhetischen Kontext stehen, gilt dies für die meisten anderen Objekte nicht: Landschaften, Straßenszenen, wissenschaftliche Erkenntnisse oder Ereignisse aller Art sind zunächst keine ästhetischen Objekte. Sie können es jedoch werden, wenn sie entsprechend kontextualisiert werden. Fotografien von leidenden Menschen in Krisengebieten etwa zeigen in der Regel keine „schönen“ Motive.
102 / 101 / 144Reductio ad absurdum
Weiterlesen...Die Reductio ad absurdum (lateinisch für „Zurückführung auf das widrig Klingende/Ungereimte/Unpassende/Sinnlose“) ist eine Schlussfigur und Beweistechnik in der Logik. Bei der Reductio ad absurdum wird eine Aussage widerlegt, indem gezeigt wird, dass aus ihr ein logischer Widerspruch oder ein Widerspruch zu einer bereits anerkannten These folgt.
103 / 102 / 144Recency-Effekt
Weiterlesen...Beim Rezenzeffekt (englisch recency effect) handelt es sich um ein psychologisches Phänomen. Er besagt, dass später eingehende Informationen einen größeren Einfluss auf die Erinnerungsleistung einer Person ausüben als früher eingehende Informationen. Im engeren Sinne ist der Rezenzeffekt ein Phänomen, der das Kurzzeitgedächtnis betrifft. Im weiteren Sinne tritt er auf, wenn zuletzt wahrgenommenen Informationen aufgrund der besseren Erinnerungsfähigkeit stärkeres Gewicht verliehen wird als früheren Informationen. Er tritt bei fast allen Beurteilungsszenarien auf.
104 / 103 / 144Komplexitätsreduktion
Weiterlesen...Komplexitätsreduktion ist eine Selektion der tatsächlich in der Umwelt auftretenden und wahrnehmbaren Informationen, die sowohl von Lebewesen vorgenommen wird als auch bei sozialen Systemen auftritt. Technisch gesehen ist Komplexitätsreduktion eine Datenvorverarbeitung oder Filterung.
105 / 104 / 144Reizüberflutung
Weiterlesen...Reizüberflutung ist in umgangssprachlichem Gebrauch eine Metapher für einen Zustand des Körpers, in dem dieser durch die Sinne so viele Reize gleichzeitig aufnimmt, dass sie nicht mehr verarbeitet werden können und beim Betroffenen zu einer psychischen Überforderung führen. Im medizinischen Kontext wird bisweilen auch im deutschen Sprachraum der englische Begriff (sensory) overload verwendet.
106 / 105 / 144Aufforderungscharakter (Psychologie)
Weiterlesen...Unter Aufforderungscharakter wird seit Kurt Lewin die Eigenschaft einer Situation, Handlungen nahezulegen bzw. auszulösen, verstanden. Der Aufforderungscharakter wird nicht vom Individuum auf die Situation projiziert bzw. ihr zugeschrieben, existiert aber auch nicht autonom, sondern ergibt sich in Wechselwirkung von (Feld)-Situation und Bedürfnisspannungen. Lewin prägte diesen und andere dynamische Begriff in seiner psychologischen Topologie, die sich mit den positiven und negativen Valenzen (Wertigkeiten) und Spannungsverhältnissen des Lebensraums befasst, beispielsweise der Situation eines Kindes, das einer nicht erwünschten Speise gegenübersteht.
In der Theorie psychologischer Tests ist der Aufforderungscharakter des Testmaterials ein wichtiger Aspekt, insbesondere bei Tests für Kinder und projektiven Tests wie dem Formdeute-Versuch (Rorschach-Test). In der Sozialpsychologie des psychologischen Experiments ist der Aufforderungscharakter der experimentellen Situation für die Einstellung und Motivation der Versuchsperson wichtig.107 / 106 / 144Kontextualisierung
Weiterlesen...Kontextualisierung bedeutet allgemein, dass ein Vorstellungsinhalt, eine Sache, ein Wort oder eine Person in Beziehung zu anderen Inhalten gesetzt wird, die mit ihm in einem Zusammenhang gesehen werden. Je nach der Einordnung des Inhalts und der Art des Zusammenhangs unterscheidet man verschiedene Theorien der Kontextualisierung. Die Linguistik untersucht sprachliche Zusammenhänge, die Pädagogik lerntheoretische, die Philosophie erkenntnistheoretische Zusammenhänge. Auch in Architektur und Städtebau spielt die Beziehung des Objekts zu seiner Umgebung eine wichtige Rolle.
108 / 107 / 144Debunking
Was ist eigentlich Debunking?
Beim Umgang mit Falschinformationen unterscheidet man „Debunking“, bei dem eine Information nachträglich als unwahr klassifiziert wird, vom „Prebunking“, bei dem eine bestimmte Quelle das Prädikat „unseriös“ erhält und folglich alles, was dort veröffentlicht wird, als unrichtig angesehen werden kann.
Debunking bedeutet soviel wie entlarven oder aufdecken, Prebunking kann als Sonderform betrachtet werden und wird immer dann zur Sprache gebracht, wenn man, kurz gesagt, mit dem Debunking „nicht mehr hinterherkommt“.109 / 108 / 144Doppelstandard
Weiterlesen...Als Doppelmoral wird ein Normensystem bezeichnet, das gleiches Verhalten ethisch unterschiedlich bewertet, je nachdem, welcher Personengruppe die ausführende Person oder die betroffenen Personen angehören, oder je nachdem, ob diese sich in einer öffentlichen oder privaten Situation innerhalb oder außerhalb einer Gemeinschaft befinden, ohne dass dafür ein sachlicher Grund vorhanden wäre. Die Doppelmoral kann sich dabei explizit in einem moralischen Code niederschlagen, der eine unterschiedliche Wertordnung abbildet, oder implizit im moralischen Empfinden, im Verhalten und in den Werturteilen Einzelner. Entscheidendes Merkmal ist, dass „mit zweierlei Maß“ gemessen wird.
110 / 109 / 144