Herrschafts- und Regierungssysteme
Absolutismus
Absolutismus (21)
Weiterlesen...1661 strich Ludwig XIV. auch das Vorrecht des Adels, die höchsten Staatsämter wie die Gouverneurstellen in den Provinzen, den Oberbefehl über Heer und Flotte zu besetzen. Seitdem erfolgte die Berufung in diese Ämter allein aufgrund einer Entscheidung des Königs: Da die Minister immer häufiger aus dem Bürgertum stammten, blieben sie von seinem Wohlwollen abhängig; zudem galten bürgerliche Minister als leistungsbereiter und besser ausgebildet. Insgesamt hatte Ludwig XIV. in seiner ganzen Amtszeit ungefähr 17 vertraute Minister zur Hand. Daneben gab es noch ungefähr 4.000 Beamte, die die Verwaltung des ganzen Landes sicherten. Als Gesetzgeber steht der König über dem Gesetz (legibus absolutus: von den Gesetzen „gelöst“), als Richter kann er in die Entscheidungen niedrigerer Instanzen eingreifen. Die Regierung kann er einem Premierminister wie etwa Richelieu und Mazarin überlassen oder auch selbst mit übernehmen, wie Ludwig XIV. nach dem Tod Mazarins (1661). Ein berühmter Satz von ihm: „Maiestas est summa in cives ac subditos Legibusque absoluta potestas!“ (Die Staatshoheit ist die gegenüber den Bürgern und Untertanen höchste und von den Gesetzen gelöste Gewalt.)
20 / 20 / 25Absolutismus (22)
Weiterlesen...Die katholische Staatskirche
Zwar war auch im absolutistischen Frankreich weiterhin der Papst Oberhaupt der Kirche, nicht der König. Sehr wohl versuchte Ludwig aber durch die gallikanischen Artikel den Einfluss des Papstes auf die französische Staatskirche stark einzuschränken. Die Kirche dankte dem König seine Treue vor allem dadurch, dass sie im ganzen Land von der Kanzel verkündete, dass der absolutistische Herrscher seine Macht durch Gottes Gnade ausüben könne. Somit wurde von der einfachen Bevölkerung ggf. jedes vom irdischen Herrscher auferlegte Übel (zunächst) als zu tragende irdische Herausforderung angesehen, die letztlich Gott den Menschen aufgebürdet hat.21 / 21 / 25Absolutismus (23)
Weiterlesen...Die staatlich gelenkte Wirtschaftspolitik (Merkantilismus)
Der Merkantilismus zeichnete sich durch eine zentrale, systematische, staatlich gelenkte, einheitliche Wirtschaftspolitik aus. Die so erzielten Staatseinnahmen sind erforderlich zur Finanzierung des Staates (des stehenden Heeres, zum Ausbau der Verwaltung, zur Alimentation des Adels (z. B. fürstliche Bauten, Mäzenatentum, Schlösser, Gärten) und für die Expansionspolitik). Sie orientiert sich an den Interessen des Heeres und des Hofes.
Von der Außenpolitik flankiert wurden folgende Maßnahmen ergriffen:22 / 22 / 25Absolutismus (24)
Weiterlesen...Steigerung des Exports, Vermeidung von Importen (Zollpolitik, Bau von Manufakturen), Forcierung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit von anderen Staaten.
Ausbau von Wirtschafts- und Kriegsflotten zur Sicherung und Förderung von Rohstoffimport und Handel
Ausbau des Verkehrsnetzes: Straßen-, Brücken- und Kanalbau
Qualitätskontrollen
Gründung von Kolonien unter Einbeziehung von Handelsgesellschaften (Abgabe von Verantwortung, automatischer Wettbewerb unter den Gesellschaften), wobei die Kolonien in völliger wirtschaftlicher Abhängigkeit vom Mutterland verbleiben sollten.23 / 23 / 25Absolutismus (25)
Weiterlesen...Absolutismus in der Gegenwart
In einigen Staaten der Erde bestehen noch heute absolute Monarchien. Heute werden
Sultan Hassanal Bolkiah (Brunei),
König Mswati III. (Eswatini),
Scheich Tamim bin Hamad Al Thani (Katar),
Sultan Haitham ibn Tariq (Oman),
König Salman ibn Abd al-Aziz (Saudi-Arabien) und
Papst Franziskus (Vatikanstadt)
als absolutistische Monarchen bezeichnet.24 / 24 / 25