CIA

Dies veranlasste Ishii zu einem Deal, bei dem er, um eine Strafverfolgung zu vermeiden, den US-Geheimdienstlern Informationen über Menschenversuche, die während seiner Zeit als Direktor durchgeführt wurden, zur Verfügung stellen würde. Zur großen Bestürzung des SCAP und der US-Beamten begann die Sowjetunion ihre eigene Kampagne, um an Informationen über biologische Waffen zu gelangen. Sowjetische Beamte erpressten ehemalige Mitglieder der Einheit 731, ihre Forschungen preiszugeben, damit sie nicht in den Kriegsverbrecherprozessen in Chabarowsk angeklagt würden. Die USA intervenierten und erzwangen, dass Verhöre nur in Anwesenheit von US-Militärbeamten durchgeführt wurden, um das wahre Ausmaß der japanischen Menschenversuche zu verschleiern und ihren eigenen Forschungsvorsprung gegenüber der Sowjetunion auf diesem Gebiet zu wahren.

Einmischung in die japanische Politik
Die Rolle bei der Umkehrung des Kurses
Die CIA und der militärische Nachrichtendienst der USA spielten eine entscheidende Rolle bei der Umkehrung des Kurses im Jahr 1947 und der anschließenden Beendigung der Säuberungspolitik in Bezug auf klassifizierte Kriegsverbrecher. In Verbindung mit der Japan-Lobby und den Interessen amerikanischer Unternehmen führte der US-Militärgeheimdienst eine Druckkampagne durch, um Douglas MacArthurs Politik in Bezug auf die Zaibatsu und die während der US-Besatzung gesäuberten Beamten des öffentlichen Dienstes umzukehren. In mehreren Dokumenten beschuldigte der KGB die CIA und den SCAP, Anschläge auf die japanische Infrastruktur, einschließlich der Matsukawa-Entgleisung, inszeniert zu haben, um die Änderung der Politik zu rechtfertigen.

Im Inland übte die Agentur Druck auf das Außenministerium und das Militär aus, indem sie einen Bericht mit dem Titel „Strategische Bedeutung Japans“ verfasste, in dem sie argumentierte, dass die Kontrolle über Japan als „stabilisierende Kraft“ in Asien von unschätzbarem Wert sei. In dem Bericht wurde davor gewarnt, dass eine hypothetische sowjetische Ausrichtung Japans, die nach dem Verlust Südostasiens wahrscheinlich wäre, „das Gleichgewicht des Kalten Krieges“ zugunsten der UdSSR kippen würde. Der Bericht forderte das Außenministerium auf, von einer „monopolbrechenden“ Politik zu einem Ansatz überzugehen, der Anreize für die Entwicklung „großer Finanz- und Handelsunternehmen“ bietet.

Erstellung des LEP
Mitarbeiter der CIA waren maßgeblich an der Gründung der Liberaldemokratischen Partei im Jahr 1955 beteiligt. In einem Interview mit Matsutaro Shoriki, einem Fernsehmogul, der für die Propagandakampagne der CIA in Japan von entscheidender Bedeutung war, beschrieb Shoriki seine Versuche, Shigeru Yoshida und Ichiro Hatoyama miteinander zu versöhnen. Während dieses Prozesses kam es zu einem Streit zwischen Shoriki und Hatoyama, nachdem Shoriki versucht hatte, das Thema anzusprechen, woraufhin Hatoyama verärgert Shorikis Wohnung verließ. Auch Shoriki und Yoshida trafen sich wiederholt, wobei Yoshida versprach, die Macht mit Hatoyama zu tauschen, sobald dessen Rücktritt abgeschlossen sei.

Als Yoshida sich jedoch weigerte, zurückzutreten und das Amt an Hatoyama zu übergeben, der trotzig nach Paris reiste, wies Shoriki seine Zeitung Yomiuri Shimbun an, eine negative Druckkampagne zu starten, um Yoshida zum Rücktritt zu zwingen.
Da er nicht in der Lage war, die Fusion direkt über Yoshida und Hatoyama zu beeinflussen, arrangierte Shoriki daraufhin ein Treffen zwischen Bukichi Miki und Banboku Ōno, die verfeindet waren, um den Grundstein für die Fusion der Liberalen Partei mit der Demokratischen Partei zu legen. Dieses Treffen war erfolgreich: Miki kündigte am 13. April den Zusammenschluss der Konservativen an, was zu Lasten des politischen Einflusses von Hatoyama ging.

Nick Kapur, Autor des Buches Japan at the Crossroads: Conflict and Compromise after Anpo, argumentiert, dass Nobusuke Kishi auf Anraten und mit Unterstützung der Central Intelligence Agency die Gründung der Partei im Jahr 1955 orchestrierte.

Der Aufstieg von Nobusuke Kishi
Nach dem Zwischenfall mit der Daigo Fukuryū Maru beim Castle-Bravo-Test bezeichneten zahlreiche Mitglieder der Regierung Yoshida die USA als „kriegslüstern“ und sprachen sich gegen die US-Außenpolitik aus, darunter auch der Minister für internationalen Handel und Industrie Aichii Kiichi. Als die CIA und die US-Militärbehörden Yoshidas Untätigkeit in Bezug auf die Entwicklung der japanischen Selbstverteidigungskräfte und sein Zögern, den amerikanisch-japanischen Sicherheitsvertrag von 1951 zu revidieren und zu erweitern, leid waren, starteten sie eine Druckkampagne, um Yoshida abzusetzen und durch einen aggressiveren Kandidaten zu ersetzen.

Dies gipfelte in Yoshidas Rücktritt. Trotz der Bemühungen des US-Geheimdienstes, Yoshida durch Kishi zu ersetzen, was so weit ging, dass man ihn ausbildete und eine PR-Kampagne startete, um ihn attraktiver zu machen, ging das Amt schließlich an Ichiro Hatoyama, Yoshidas Rivalen, über. Zur Enttäuschung der CIA beschloss Hatoyama, die Yoshida-Doktrin fortzusetzen. Hatoyama war nicht gewillt, den Sicherheitsvertrag zu revidieren, und verfolgte außerdem eine Politik der Versöhnung mit der Sowjetunion in der Frage der Kurileninseln. Dies verärgerte Allen Dulles, der damit drohte, Okinawa dauerhaft von der japanischen Oberhoheit zu trennen.
Nach dem Rücktritt von Hatoyama setzten die US-Geheimdienste die LDP weiterhin unter Druck, Kishi als Vorsitzenden des japanischen Premierministeriums zu akzeptieren.

Zur weiteren Verärgerung der US-Geheimdienstmitarbeiter nominierte die LDP Tansan Ishibashi, der weithin als die am wenigsten proamerikanische Persönlichkeit unter allen verfügbaren Kandidaten in diesem Jahr galt. Ishibashi erklärte, dass die „Ära der automatischen Befolgung amerikanischer Wünsche in Bezug auf China vorbei sei“, was die Beziehungen zur Eisenhower-Regierung weiter belastete. Nach nur zwei Monaten im Amt wurde Ishibashi jedoch aufgrund seines schwindenden Gesundheitszustands zum Rücktritt gezwungen, wodurch eine diplomatische Krise abgewendet werden konnte. Mit Unterstützung amerikanischer Beamter und des Kuromaku (politischer „Fixer“) Yoshio Kodama gewann Kishi Anfang 1957 das Amt des Premierministers.

Der US-Botschafter in Tokio, Douglas MacArthur II, bezeichnete Kishi als die einzige Person, die in der Lage war, einen Anstieg des Einflusses der JSP zu verhindern. MacArthur warnte, dass das politische Klima in Japan ohne Kishi zunehmend anti-amerikanisch werden würde.
Kishis Rolle bei dem Versuch, den japanischen Sicherheitsvertrag von 1951 zu revidieren, wurde durch die CIA und den Rat der Eisenhower-Regierung motiviert. Botschafter MacArthur arbeitete mit Kishi an einer vorgeschlagenen Änderung des Sicherheitsvertrags, die es den USA erlaubte, ihre Militäreinrichtungen im Land zu behalten. Nach der Unterzeichnung des Vertrages und den anschließenden Anpo-Protesten, bei denen das Außenministerium und die CIA Kishi als Belastung für die Öffentlichkeitsarbeit ansahen, zogen die USA ihre Unterstützung für Kishis Regierung zurück.